Die „Meister“ übten was das Zeug hergab und schon nach einem halben Jahr konnten sie auf der Hochzeit eines ihrer Kollegen ein Ständchen darbringen. Im Laufe der Jahre verstärkte sich der Verein und wuchs immer mehr. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges konnte der neutrale, unabhängige Verein frei musizieren. Nach 6jähriger Pause begann am 7.7.1946 ein neues Kapitel des Musikvereins. Bei der Wiederaufnahme der Vereinsarbeit bestand der Verein aus 13 Mitgliedern. Diese probten fortan im Hause Wachtmeister, obwohl es immer noch von Kriegseinwirkungen teilzerstört war. Es fehlte an allen Ecken und Kanten, besonders an Musikinstrumenten. Im November 1946 war der Verein schon wieder in der Lage ,einen Ball im Hause Buschler zu spielen. Auf Anregung eines örtlichen Paters wurde am Hl. Abend 1946 nach der Christmette an 5 oder 6 Stellen in Grafenwald musiziert. Daraus wurde eine Tradition, welche 50 Jahre fortgeführt wurde und  die Musikanten über Grafenwald hinaus bekannt machte. Im gleichen Jahr wurde das Gasthaus Buschler zum Vereinslokal gewählt. Dieses blieb es auch bis zur Schließung im Jahre 1998. Nachdem es Zweifel gab an den Aufzeichnungen und den Aussagen der älteren Kollegen, hat ein Nachforschen bei den Gerichtsbarkeiten ergeben, dass der Verein nie als eingetragener Verein anerkannt war. Da dieses jedoch der ausdrückliche Wunsch der Musiker war, wurde am 10.09.1995 der Verein „neu gegründet“ und ins Vereinsregister des Amtsgerichts Bottrop eingetragen. Im Zuge dessen wurde auch der Name geändert von Musikverein Grafenwald in Blaskapelle Grafenwald 1924. Gleichzeitig wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt. Was die Kleiderordnung anging, war man in Grafenwald recht bodenständig. So trug man bis zum Jahre 1957 eine blaue Jacke mit weißer Hose. Da sich dieses aber doch als empfindlich herausstellte, wechselte man auf die grüne Jacke mit schwarzer Hose, welches den Schützenvereinen in der Region sehr entgegenkam. Diese Uniform musste halten bis zum Jahre 2004. Dann entschloss man sich, eine zeitgemäße blaue Uniform für alle Mitglieder neu zu erwerben. Nach den Jahren des Aufbaus wurde es auf den Vorstandsposten und auch am Dirigentenpult ruhiger. Waren es z. B. in den ersten 25 Jahren 11 Vorsitzende und 10 Dirigenten, die der Verein hatte, wurde es im Jahre 1953 mit Johannes Löker ruhiger im Vorstand. Dieser hielt das Amt 32 Jahre inne. Mit ständigem Einsatz und immer neuen Ideen “lebte” er sein Amt, bis er es 1990 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Die Gründung einer Musikkapelle in Grafenwald geht auf den Gastwirt Theodor Wachtmeister zurück, der in Grafenwald eine Gastwirtschaft betrieb. In diese kehrten Alt und Jung nach einem langen schweren Arbeitstag gern ein und ließen bei einem guten Tropfen den Tag ausklingen. Heute würde man After Work Party sagen. Es war im Mai 1924, als sich die Jüngeren unter den Gästen dem Vorschlag des Gastwirtes annahmen und die Gründung eines Musikvereines in Grafenwald vorantrieben. Eine große Hilfe war damals das Angebot des Gastwirtes, für die Anschaffung der Musikinstrumente zu bürgen. Dafür sollte das Vereinslokal Wachtmeister sein. Am 3. August 1924 war es dann soweit: In den Räumen der Gastwirtschaft wurden die Statuten des Vereins beraten und der Musikverein Grafenwald gegründet.